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Besuch in der Ukraine

Vor kurzem ist unser Mitglied Iza gemeinsam mit Ansprechpartnern aus Polen in die Ukraine, genauer gesagt nach Winnica, gefahren. Sie hat dort unter anderem eine Schule und ein Krankenhaus besucht.

Wir haben ihre Eindrücke für euch zusammengefasst: 

Erster Tag: Besuch in Krankenhäusern

Als erste Station stand für Iza und ihre Begleiter ein Besuch in dem Krankenhaus an, in das wir Pflegebetten und weitere medizinische Gegenstände geliefert haben. Das gesamte Krankenhaus ist mit Patienten belegt. Dank der Spenden ist es modernisiert, aber es fehlt immer noch an allen Ecken und Enden Material. Iza berichtet, dass es auf der Intensivstation noch nicht einmal Ständer für Infusionen gibt – die Infusionen sind einfach an Seilen befestigt. Zudem gab es nur ein EKG-Gerät für die gesamte Intensiv-Station.  

Die Lage der Soldaten war für Iza sehr belastend. Viele haben offene Wunden. Diese müssen mit Vakuum-Maschinen behandelt werden, für die Zubehör fehlt, sodass Behandlungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden können. Die OP-Säle sind nur mit dem nötigsten ausgestattet. Es gibt nur 2 OP-Lampen für das gesamte Krankenhaus.

Als nächstes stand der Besuch eines Militärkrankenhauses an. Dort gibt es viele Patienten mit Amputationen. Auch hier fehlt es am Nötigsten wie z.B. Servierwagen.  Leute müssen lange auf freie Plätze warten und können nicht behandelt werden, da das Krankenhaus überfüllt ist.

Tag 2: Besuch einer Schule

Das waren schon ganz schön viele Eindrücke, die Iza und ihre Begleiter am ersten Tag zu verarbeiten hatten und am nächsten Tag ging es direkt weiter mit dem Besuch einer Schule in der Nähe von Nmirov. Dorthin haben wir gespendete Schultische und -stühle von der Martinschule in Beckum transportiert. Iza berichtet, dass der Unterrichtsbetrieb noch halbwegs normal weitergeht, ist aber überrascht von den schlechten Bedingungen vor Ort. Es gibt keine funktionierende Heizung, eine schlechte Isolierung und in jedem Raum steht ein Kachelofen, der für etwas Wärme sorgen soll.

 

Von Bewohnern erfährt sie, dass sie auf dem Handy Apps haben, die bei Bombenalarm Mitteilungen senden. Dann schauen die Leute, ob der Alarm in der Nähe ist oder nicht – ansonsten läuft das Leben ganz normal weiter. Das gehört mittlerweile zum Alltag der Leute. Kinder spielen auf dem Spielplatz, Jogger laufen ihre Runden, Frauen kaufen ein und ein paar Häuser weiter ist kurz zuvor eine Bombe eingeschlagen. Komplette Stadtgebiete und Dörfer existieren nicht mehr – ohne Dächer, mit Löchern in den Wänden. Und trotzdem wohnen die Leute noch in diesen Häusern, da sie nicht wissen, wo sie sonst hin sollen.

Weiter geht es zu einer Molkerei. In der ein Lager für Lebensmittel versteckt ist. Auch einige unserer Spenden sind dort zu finden. Die Lebensmittel werden nur an Soldaten ausgegeben, die sich ausweisen können. Und auch hier fehlt es immer wieder am Nötigsten: momentan fehlen Wasser, Binden, andere Hygieneartikel und Lebensmittel. Viele Menschen sind dazu übergegangen, selbst Nahrung in ihren Gärten anzupflanzen, da die Versorgung so schlecht geworden ist.

 

Neben all dem Leid, das Iza auf ihrer Reise zu Gesicht bekommen hat, ist ihr eins im Gedächtnis geblieben: Die Bewohner der Ukraine sind unfassbar dankbar für die Hilfe aus Deutschland. Überall schlägt ihr viel Freundlichkeit entgegen und sie trifft auf Personen, die trotz ihrer derzeitigen Situation unglaublich gastfreundlich sind. 

Danke Iza für deine Eindrücke und dass du diese Reise auf dich genommen hast!